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Laternentraum
Wenn ich tot bin
möchte ich immerhin so eine Laterne sein
und die müßte vor Deiner Türe sein und den fahlen Abend überstrahlen
oder am Hafen,
wo die großen Dampfer schlafen,
und die Mädchen lachen,
würde ich wachen
an einem schmalen, schmutzigen Fleet - und dem zublinzeln, der einsam geht.
In einer engen Gasse möchte ich hängen als rote Blechlaterne
vor einer Taverne
und in Gedanken
im Nachtwind schwanken zu ihren Gesängen;
oder so eine sein, die ein Kind mit großen Augen ansteckt,
wenn es erschreckt
entdeckt, daß es allein ist, und weil der Wind so johlt an den Fensterluken
und die Träume draußen spuken.
Ja - ich möchte immerhin, wenn ich tot bin, so eine Laterne sein,
die nachts, wenn alles schläft auf der Welt,
sich mit dem Mond unterhält.
          -    (Natürlich per Du!)